Antimon

Gewerbliche Herstellung und Verwendung

Hochwertiger oder angereicherter Stibnit reagiert in geschmolzenem Zustand direkt mit Eisenschrott und setzt dabei Antimonmetall frei. Das Metall kann auch durch Umwandlung von Stibnit in das Oxid und anschließende Reduktion mit Kohlenstoff gewonnen werden. Natriumsulfidlösungen sind wirksame Auslaugmittel für die Konzentration von Stibnit aus Erzen. Durch Elektrolyse dieser Lösungen wird Antimon gewonnen. Nach einer weiteren Reinigung des Rohantimons wird das Metall, Regulus genannt, in Walzplatten gegossen.

Ungefähr die Hälfte des Antimons wird metallurgisch verwendet, hauptsächlich in Legierungen. Da sich einige Antimonlegierungen beim Erstarren ausdehnen (eine seltene Eigenschaft, die sie mit Wasser teilen), sind sie als Guss- und Typmetall besonders wertvoll; die Ausdehnung der Legierung zwingt das Metall, die kleinen Spalten von Gussformen auszufüllen. Darüber hinaus erhöht das Vorhandensein von Antimon im Schriftmetall, das auch Blei und geringe Mengen Zinn enthält, die Härte der Schrift und verleiht ihr eine scharfe Definition. Selbst in geringen Mengen verleiht Antimon anderen Metallen Festigkeit und Härte, insbesondere Blei, mit dem es Legierungen bildet, die in Platten von Autobatterien, in Kugeln, in Kabelummantelungen und in chemischen Geräten wie Tanks, Rohren und Pumpen verwendet werden. In Verbindung mit Zinn und Blei bildet Antimon reibungsmindernde Legierungen, so genannte Babbitt-Metalle, die als Bestandteile von Maschinenlagern verwendet werden. Mit Zinn bildet Antimon Legierungen wie Britannia-Metall und Zinn, die für Gebrauchsgegenstände verwendet werden. Antimon wird auch als Legierung in Lötmitteln verwendet. Hochgereinigtes Antimon wird in der Halbleitertechnik zur Herstellung der intermetallischen Verbindungen Indium, Aluminium und Galliumantimonid für Dioden und Infrarotdetektoren verwendet.

Antimonverbindungen (insbesondere das Trioxid) werden häufig als Flammschutzmittel in Farben, Kunststoffen, Gummi und Textilien eingesetzt. Verschiedene andere Antimonverbindungen werden als Farbpigmente verwendet; Weinstein-Emetikum (ein organisches Antimonsalz) wird in der Textilindustrie als Bindemittel für bestimmte Farbstoffe und in der Medizin als Schleimlöser und Brechmittel eingesetzt.

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