In diesem Leitfaden finden Sie Informationen über einige der bekanntesten Stätten des Holocaust, die Sie heute besuchen können:
- Auschwitz 1,2 und 3
- Anne Franks Haus
- Das Holocaust-Mahnmal Berlin
- Schindlers Fabrik
- Yad Vashem
- Warschauer Ghetto
Der Holocaust ist eines der unfassbarsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte. Viele sagen, dass man ihn erst dann wirklich verstehen und würdigen kann, wenn man einige dieser Stätten selbst gesehen hat. Es ist auch wichtig, sich über das Grauen, das in dieser Zeit geschehen durfte, weiterzubilden, und was gibt es Besseres, als die Orte zu besuchen, an denen es geschah.
Auschwitz
Die wohl berühmteste Stätte ist Auschwitz in der Nähe von Krakau, Polen. Auschwitz war ein Netzwerk von nationalsozialistischen Konzentrationslagern und mehreren Vernichtungslagern; dies mag überraschen, da viele glauben, Auschwitz sei ein einziges Lager.
In Wirklichkeit war „Auschwitz“ aufgeteilt in Auschwitz I, das Gebäude, in dem hauptsächlich politische Gefangene untergebracht waren, und Auschwitz-Birkenau, eine Kombination aus Konzentrations- und Vernichtungslager, in dem vor allem Juden, aber auch Homosexuelle und Zigeuner festgehalten wurden.
Ein Besuch in Auschwitz kann die Dinge ins rechte Licht rücken. Die schiere Größe des Lagers erinnert daran, wie real und wie schrecklich der Holocaust war. Die langen Zuggleise bei der Ankunft und die Umrisse des Gebäudes können Gänsehaut hervorrufen. Sie können an geführten Touren durch Auschwitz teilnehmen, die sowohl erschütternd als auch informativ sind.
Wenn Sie sich für eine organisierte Tour entscheiden, werden Sie von einem fachkundigen Führer oder Überlebenden begleitet und erhalten alle Informationen und persönlichen Geschichten, die Sie brauchen, um die Gräueltaten, die dort stattfanden, besser zu verstehen – zusammen mit dem Transport zwischen den verschiedenen Teilen des Lagers, da diese relativ weit voneinander entfernt sind.
Teile von Auschwitz, wie zum Beispiel einige der berüchtigten Gaskammern, wurden von den Nazis zerstört, als sie erfuhren, dass sie den Krieg verloren hatten. Andere Teile sind noch intakt, wie die Schlafsäle, die so genannten Baracken, und die Holzregale, in denen die Menschen schliefen und Tausende von Gefangenen auf engem Raum untergebracht waren. Zu den weiteren Merkmalen gehören die Uhrentürme, die Züge, das Gleis und die Gefängniszellen.
Auschwitz ist berüchtigt für das lange Zuggleis, das in die Anlage führt:
In Auschwitz Majdanek, einer separaten Anlage, wurde viel weniger zerstört, und angeblich kann sie „innerhalb eines Tages“ wieder in Betrieb genommen werden. Besucher können Gaskammern, Baracken, Krematorien und einen riesigen Ascheberg sehen – und das alles in einem Vorort von Kravow (das Gelände liegt oberhalb von Wohnungen und Wohnhäusern).
Auschwitz bietet auch Ausstellungen, die berühmte jüdische Persönlichkeiten ehren, sowie solche, die die Besitztümer, Haare und Millionen von Schuhen der Häftlinge zeigen – es gibt sogar eine Vitrine, die den Prothesen gewidmet ist, die den Häftlingen bei ihrer Ankunft im Lager abgenommen wurden.
Anne Franks Haus
Im Herzen von Amsterdam befindet sich das Haus von Anne Frank, deren Familie während des Zweiten Weltkriegs im Versteck lebte, um der Verfolgung zu entgehen. Mit ihnen lebte eine Familie namens van Pels, und später stieß ein Mann namens Fritz Pfeffer zu den beiden Familien.
Anne Frank ist berühmt dafür, dass sie während ihrer Zeit im Versteck ein Tagebuch führte, in dem sie ihre Gedanken und Gefühle festhielt, die manchmal überraschend und liebenswert optimistisch waren.
Tragischerweise wurde der Aufenthaltsort der Gruppe den Nazis verraten, und dieser Verrat führte dazu, dass sie in Konzentrationslager gebracht wurden. Diese Art von Verrat war in den von den Nazis besetzten Gebieten sehr verbreitet und führte leider zum Tod so vieler Juden und anderer verfolgter Gruppen. Anne starb 1945 in Belsen, nur wenige Tage nachdem sie erfahren hatte, dass ihre Schwester Margo an einer Krankheit gestorben war. Ihr Tagebuch wurde jedoch von ihrem Vater Otto, der den Holocaust überlebt hatte, entdeckt und veröffentlicht.
Ihr Haus ist heute ein Museum, das sich großer Beliebtheit erfreut. Besucher können das bewegliche Bücherregal sehen, hinter dem sie lebten, durch den engen, geheimen Anbau gehen und die Bedingungen sehen, unter denen sie lebten, nur um zu überleben. Das Museum hat verschiedene Gegenstände und Fotografien aus dem Besitz der Familie Frank und van Pels gesammelt, und auch das Original von Anne Franks Tagebuch ist zu sehen.
Das Holocaust-Mahnmal Berlin
Das Holocaust-Mahnmal, auch bekannt als das Denkmal für die ermordeten Juden, befindet sich in Berlin und ist dem Gedenken an den von den Nationalsozialisten inszenierten Völkermord an den Juden gewidmet.
Es besteht aus Tausenden von Betonplatten, die über drei Meter hoch und wie Dominosteine auf verschiedenen Ebenen angeordnet sind, um Perspektive, Unruhe und Unsicherheit zu vermitteln. Es ist ein Ort der Kontemplation, der Erinnerung und auch der Mahnung.
Schindlers Fabrik
Sie können das Gelände von Oskar Schindlers Fabrik besuchen, wo er Juden beschäftigte und ihnen Schutz vor der Jagd der Nazis bot. Schindler war ein deutscher Geschäftsmann, der in Krakau, Polen, lebte.
Die Nazis wussten, dass er Juden beschäftigte, aber er hatte ein gutes Verhältnis zur SS und behauptete, er brauche sie, weil sie weniger kosteten und ihre Arbeitskraft „für die deutschen Kriegsanstrengungen notwendig“ sei. Infolgedessen entgingen Tausende von Juden, die in seiner Fabrik arbeiteten, dem Transport in die Vernichtungslager.
Seine ehemalige Fabrik wurde in ein Museum umgewandelt, das der Öffentlichkeit zugänglich ist. Das Museum widmet sich der Aufklärung über die Kriegserlebnisse in Krakau während der fünfjährigen Nazi-Besatzung im Zweiten Weltkrieg.
Außerdem sind Teile des Museums Schindler und den Arbeitern gewidmet, die er untergebracht hat. Der Rest des Museums zeigt das Krakau der Vorkriegszeit, die Zeit des deutschen Einmarsches 1939 und das Krakau unter der Nazi-Besatzung. Es zeigt auch den Alltag der Einheimischen, das Familienleben sowie die Widerstandsbewegung und endet mit der sowjetischen Eroberung der Stadt.
Yad Vashem
Im Heiligen Land, in Jerusalem, befindet sich Yad Vashem, was übersetzt „die Hand Gottes“ bedeutet. Es ist ein riesiges und sehr beeindruckendes Museum, das eine lebendige Hommage und ein Mahnmal für die Opfer des Holocaust ist, die kein Begräbnis erhielten.
Yad Vashem möchte das Gespräch in Gang halten. Die Ausstellungsstücke zeigen fotografische Berichte, die von Opfern geschrieben und gesprochen wurden, Überreste von Überlebenden, Kunstinstallationen und Informationstafeln.
Es gibt eine Seite, die den Kindern des Holocaust gewidmet ist und die in völliger Dunkelheit gehalten ist – was verdeutlicht, dass wir als Kinder die Dinge nicht klar sehen.
Die Anlage ist modern und zeigt eine sehr beeindruckende Architektur und Kreativität. Es gibt auch einen sehr historischen Aspekt des Zentrums, der sehr lehrreich ist.
Warschauer Ghetto
Warschau in Polen war die Heimat der größten und tödlichsten von den Nazis kultivierten Ghettos in Europa. Ghettos waren abgesonderte Gebiete, in denen jüdische Menschen unter der Nazi-Besatzung leben mussten. In seiner größten Ausdehnung beherbergte das Warschauer Ghetto schätzungsweise 380.000 Menschen, was etwa 8 Menschen pro Zimmer entspricht.
Heute kann man die Stätte besuchen, an die der „Steg der Erinnerung“ erinnert, die Brücke, die damals die beiden kleineren Ghettos miteinander verband.
Auf den Gebäuden sind Bilder der Opfer angebracht, die man beim Gang durch die Straßen sehen kann.
