- Die Geschichte des Surfens wird Wavegarden immer als Entwickler des weltweit ersten öffentlichen, surf-orientierten Wellenbads in Erinnerung behalten.
- Ein alter Traum
- Odriozola & Frisch Inc.
- Von San Sebastián in die Welt
- Die bidirektionale Revolution
- The Cove
- Warum einen Wavegarden bauen?
- Sicherheit und ökologische Nachhaltigkeit
- First Mover vs. Fast Followers
Die Geschichte des Surfens wird Wavegarden immer als Entwickler des weltweit ersten öffentlichen, surf-orientierten Wellenbads in Erinnerung behalten.
Es war nicht das erste Unternehmen, das künstliche Wellen entwarf und erzeugte, und auch nicht das erste, das surfbare Wellen außerhalb des Ozeans pumpte.
Aber Wavegarden war das schnellste Unternehmen, das ein nachhaltiges und kommerziell profitables Surf-Lagunen-Konzept entwickelte.
Angefangen hat alles im Jahr 2005, als der baskische Surfer und Ingenieur Josema Odriozola und die deutsche Surferin und Wirtschaftswissenschaftlerin Karin Frisch beschlossen, sich hinzusetzen und ein System zur Wellenerzeugung zu entwerfen.
Mit Hilfe von Computersimulationen und kleinen Prototypen untersuchten und analysierten sie verschiedene Methoden und Modelle zur Erzeugung künstlicher Wellen.
Die Idee war allerdings nicht neu.
Ein alter Traum
Die Geschichte der Wellenbäder geht auf die Zeit zwischen 1845 und 1886 zurück, als König Ludwig II. von Bayern einen seiner privaten Seen elektrifizierte, um künstliche Wellen zu erzeugen.
Seitdem gab es viele Versuche, Technologien zur Wellenerzeugung zu entwickeln und zu installieren, zum Beispiel in Freizeit- und Wasserparks.
Eine schnelle Suche in Google Patents liefert ein interessantes Ergebnis.
Im Jahr 1983 meldete der niederländische Erfinder Dirk Bastenhof den „Surf Wave Generator“ zum Patent an.
„Das System zielte darauf ab, wiederholt einzelne Wellen über die Oberfläche eines Schwimmbeckens zu erzeugen und auszustoßen“, so die Patentnummer 4,522,535.
„Die Wellen werden im Schwimmbecken durch einen benachbarten, mit Wasser gefüllten Senkkasten erzeugt, der an der Basis des Beckens und des Senkkastens mit dem Schwimmbecken verbunden ist.“
„Mit Ausnahme der Öffnung zum Schwimmbecken ist der Senkkasten abgedichtet, und eine Ladung Hochdruckluft wird in den oberen Teil eingeleitet, wodurch das Wasser aus der Kammer in einer einzigen kraftvollen Bewegung in das Schwimmbecken gedrückt wird.“
„Durch die Verwendung eines Ablenkblechs wird das ausgestoßene Wasser innerhalb des Schwimmbeckens gelenkt, um eine Brandungswelle zu erzeugen, die sich über die Oberfläche des Schwimmbeckens vom wellenerzeugenden Senkkasten weg ausbreitet.“
Die Patentanmeldung (Bild unten) wurde am 11. Juni 1985 erteilt.
Interessanterweise werden darin Patente aus den Jahren 1936 („Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Oberflächenwellen auf einem Gewässer“, Karl Herz Frederick), 1969 („Apparat und Verfahren zur Erzeugung von Wellen“, Dexter Phillip), 1971 („Verfahren und Vorrichtung zur Wellenbildung in Schwimmbädern“, Siegfried A. Schuster), 1980 („Pneumatischer Wellengenerator für eine Welle“, Siegfried A. Schuster) und 1981 („Apparat zur Wellenbildung“, William H. Baker).
Bastenhofs Erfindung von 1983 wurde später von heutigen Wellenbadbauern zitiert, darunter Thomas J. Lochtefeld (Waveloch und FlowRider) und Bruce McFarland (American Wave Machines).
Odriozola & Frisch Inc.
Wavegarden ist das Ergebnis einer fruchtbaren Partnerschaft zwischen Josema Odriozola und Karin Frisch, den Mitbegründern des Unternehmens.
Sie sind das Herz und die Seele dieses Surftraums.
Odriozola wurde in La Laguna auf Teneriffa geboren. Er erwarb einen Abschluss in Maschinenbau an der Universität von Navarra in Spanien.
Der Unternehmer sammelte zuvor Erfahrungen im Verkauf von Skateparks und arbeitete im Marketing bei O’Neill und anderen Unternehmen der Surfindustrie.
Frisch hat einen Abschluss in Sportökonomie von der Universität Bayreuth in Deutschland.
Sie war Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Tip Top, einem Skatepark-Unternehmen mit mehr als 110 installierten Anlagen.
Im Jahr 2005 half Karin Frisch zusammen mit Josema Odriozola – ihrem Ehemann – bei der Entwicklung der wirtschaftlichen Grundlagen des Wavegarden-Geschäftsmodells und übernahm die Rolle der Marketingleiterin.
Dieses dynamische Duo leitet nun ein großes Team von Ingenieuren aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauwesen und Strömungsmechanik.
Von San Sebastián in die Welt
Wavegarden begann sein ehrgeiziges, zeitaufwändiges Geschäftsabenteuer in einer unscheinbaren Gegend.
Für viele wäre es naheliegend, die Technologie in Gegenden zu installieren und zu entwickeln, in denen es eine boomende Surfindustrie gibt, wie Kalifornien, die Goldküste, Hawaii oder Biarritz.
Sie entschieden sich stattdessen für ein diskretes Grundstück im Landesinneren in den Bergen bei Zarautz, am Stadtrand von San Sebastián im Norden Spaniens.
Das Duo verfolgte in seinen frühen Modellen zwei unterschiedliche Ansätze – ein lineares Wellenbadkonzept und eine kreisförmige Surf-Lagune (Bild oben).
Zwischen 2005 und 2009 arbeiteten Josema Odriozola und Karin Frisch unermüdlich an beiden Fronten, bis sie zu einem Ergebnis kamen.
Ihr erstes Demozentrum sollte ein lineares Surferlebnis schaffen, das mit dem der Surfer im Meer identisch ist, mit Wellen, die sich fast parallel zum Strand brechen und schälen.
Die ersten Experimente waren recht einfach und rudimentär.
Wavegarden verwendete einen Traktor, um die Folie zu ziehen, die dann 0,5 Meter hohe Wellen erzeugte.
Am Ende des Jahrzehnts war Wavegarden bereit, seine Tore für die Welt zu öffnen, und die Ergebnisse verbreiteten sich wie Wellen über den Planeten.
Mick Fanning, Gabriel Medina, Owen Wright, Bobby Martinez, Reubyn Ash, Nic von Rupp, Kolohe Andino und Miguel Pupo waren einige der ersten, die es 2011 ausprobierten.
Und es funktionierte ziemlich gut. Die R&D-Anlage hatte der ganzen Branche interessante Türen geöffnet.
Die bidirektionale Revolution
Die Gründer von Wavegarden waren begeistert.
Das Feedback, das sie erhalten hatten, erfüllte ihre innere Leidenschaft und ihre Träume. Und das Team machte sich schnell wieder an die Arbeit.
Zwei Jahre später, nach dem ersten Surferlebnis im Landesinneren, präsentierten Odriozola und Frisch ein groß angelegtes, bidirektionales Wellenbad, das perfekte Rechts- und Linkshänderwellen lieferte.
Wavegarden 1.0 war geboren.
Das neue Wellenbad enthüllte eine Formel, bei der sich die Maschine nach jedem Wellenzyklus umdrehte und eine weitere Reihe von Wellen in der entgegengesetzten Richtung erzeugte.
So wurde im August 2015 in Wales das weltweit erste öffentliche Wellenbad im Wert von 12 Millionen Pfund eröffnet, das von Wavegarden angetrieben wurde – Surf Snowdonia.
Ein paar Monate später wurde dieselbe Technologie verwendet, um Ozeanwellen in Austin, Texas, zu imitieren. Doch trotz hoher Erwartungen schloss der NLand Surf Park 2018 seine Pforten.
The Cove
Die Wellenbadbranche begann, neue Akteure anzuziehen, die sich als die beste, kommerziell tragfähige Lösung positionieren wollten.
Kelly Slaters Surf Ranch war eine schnelle und solide Antwort auf das spanische Konzept. Mit einem identischen Zwei-Wege-Surfstrecken-Konzept hatte sie etwas, das Wavegarden nicht hatte liefern können – Barrels.
Slater konnte der Welt zeigen, dass perfekte Süßwasserwalzen möglich waren, auch wenn sein Konzept nicht kommerziell tragfähig war.
Die Kosten pro Welle und die langen Wartezeiten zwischen den Sets waren – und sind immer noch – seine Achillesferse.
American Wave Machines übte ebenfalls Druck auf die Early Mover aus, indem sie PerfectSwell entwickelten und es erfolgreich im BSR Surf Resort in Waco, Texas, installierten.
In der Zwischenzeit arbeitete Wavegarden bereits an seiner 2.0-Technologie. Im Geheimen, zumindest seit 2016.
Mit The Cove wollte der Wellenbad-Hersteller mehrere Dinge beweisen: dass er perfekte, transparente Barrel-Wellen erzeugen kann, dass er den Platzbedarf für ein spaßiges Surferlebnis im Landesinneren reduzieren kann und dass er es noch profitabler und kostengünstiger in Bezug auf Betrieb und Wartung machen kann.
Infolgedessen lieferte The Cove mehr und bessere Wellen und bettete in gewisser Weise alle Auftragssieger der Konkurrenz ein: Innovation, Flexibilität, Design, Zuverlässigkeit, Quantität und Qualität.
Im Jahr 2020 wurden fast zeitgleich zwei Wavegarden-Anlagen mit der brandneuen Technologie eröffnet – Urbnsurf Melbourne und The Wave: Bristol.
The Cove produziert 1.000 Wellen pro Stunde. Die Kosten pro Welle betragen 0,10 Dollar. Die Investitionskosten für die Anlage belaufen sich auf rund 13 Millionen Dollar (12 Millionen Euro).
Warum einen Wavegarden bauen?
Ein Wavegarden-Pool ist ein komplexes Gebilde, das Surf-Wissenschaft und Surfonomics vereint.
Die Surf-Lagune beinhaltet eine Reihe innovativer Patente, Durchbrüche und Maschinen, die durch ein finanziell nachhaltiges Geschäftsmodell ausgeglichen werden müssen.
Wavegarden-Anlagen verfügen über mehrere zusätzliche Einnahmequellen, darunter Surfschulen, Restaurants, Schulungszentren, Bars und Unterkünfte, um die durch einen 24/7-Betrieb entstehenden Kosten zu decken.
Die Anlage kann auch von Unternehmen oder Privatpersonen für Veranstaltungen, Partys, Wettkämpfe und sogar Musikkonzerte gemietet werden.
Die Entwickler von Wavegarden haben dafür gesorgt, dass ihr künstlicher Surfpool als Anker fungieren kann, um andere große Unternehmen und kommerzielle Projekte zu fördern.
Daher kann es als parallele Attraktion oder als Zusatz zu bestehenden Hotels, Resorts, Einkaufszentren, Erlebnisparks, Luxusimmobilien, öffentlichen Sportzentren und privaten Grundstücken dienen.
Sicherheit und ökologische Nachhaltigkeit
Wavegarden befolgt beim Bau seiner Anlagen mehrere europäische Sicherheitsrichtlinien.
Das spanische Konzept für künstliche Wellenbäder hat CE-konforme Protokolle für die Maschinensicherheit von Vergnügungsparkanlagen (EN 13814), die Sicherheitsanforderungen an Entwurf und Betrieb von Schwimmbädern (EN 15288), elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen (2006/95/EG) sowie elektromagnetische Verträglichkeit und Aufhebung (2004/108/EG) übernommen.
Wavegarden ist außerdem stolz darauf, dass der CO2-Fußabdruck eines Surfers geringer ausfallen kann, wenn er in einer ihrer Lagunen surft, als wenn er von zu Hause zu seinem Lieblingsstrand fährt.
Die Annahme gilt, solange das Wellenbad mindestens eine Viertelstunde näher an seinem Wohnort liegt als der gewählte Strand.
First Mover vs. Fast Followers
Aber das Spiel ist in vollem Gange, und Wavegarden ist von cleveren und hart umkämpften Gegnern umgeben.
Australiens Surf Lakes ist mit dem weltweit ersten konzentrischen Wellengenerator angetreten, der vom ehemaligen Surfweltmeister Mark Occhilupo gefördert wird.
Das in Queensland ansässige Surfsystem bietet ebenfalls ein bahnbrechendes Konzept, das Wavegardens frühen Schritt bedrohen könnte.
Eines ist sicher: Die Wellenbadbranche boomt, und nicht alle Akteure werden das Licht am Ende des Fasses sehen.
Wer wird sich durchsetzen: First Mover oder Fast Follower? Und was wird Wavegarden als nächstes tun? Wie wird sich Wavegarden neu erfinden?
Wie können bestehende Wavegarden-Anlagen ihre älteren Formeln auf moderne Produkte umstellen, ohne ihre finanzielle Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren?
Die Antwort auf diese Fragen wird wahrscheinlich die Zukunft des Unternehmens als einer der weltweit führenden Experten für künstliche Wellenbäder bestimmen.