Eugen Goldstein, (geb. 5. Sept. 1850, Gleiwitz, Preußen – gest. 25. Dez. 1930, Berlin), deutscher Physiker, bekannt für seine Arbeiten über elektrische Phänomene in Gasen und über Kathodenstrahlen; ihm wird auch die Entdeckung der Kanalstrahlen zugeschrieben.
Goldstein studierte an der Universität Breslau (heute in Wrocław, Pol.), wo er 1881 promoviert wurde. Seine berufliche Laufbahn verbrachte er an der Sternwarte Potsdam. Sein Hauptinteresse galt den elektrischen Entladungen im mittleren bis hohen Vakuum. Im Jahr 1886 entdeckte er die so genannten Kanalstrahlen, auch positive Strahlen genannt; dabei handelt es sich um positiv geladene Ionen, die auf eine perforierte Kathode in einer evakuierten Röhre zu und durch diese hindurch beschleunigt werden. Er leistete auch einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Kathodenstrahlen; 1876 zeigte er, dass diese Strahlen scharfe Schatten werfen können und dass sie senkrecht zur Kathodenoberfläche emittiert werden. Diese Entdeckung führte zur Konstruktion von konkaven Kathoden, die konzentrierte oder fokussierte Strahlen erzeugen, was für zahlreiche Experimente von grundlegender Bedeutung war.