Die Gallensäure-Malabsorption (BAM) bezeichnet das Vorhandensein erhöhter Mengen an Gallensäuren im Dickdarm, was zu Symptomen führt. Da Gallensäuren für die Aufnahme von Fetten wichtig sind, wird häufig eine Intoleranz gegenüber fetthaltigen Lebensmitteln oder sogar normalen Mengen an Nahrungsfett beobachtet. Gallensäuren werden in der Leber produziert und spielen eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Nahrungsfetten aus dem Dünndarm. Etwa 95 % der Gallensäuren werden im untersten Teil des Dünndarms aktiv resorbiert und in die Leber zurückgeführt. Etwa 5 % der Gallensäuren erreichen normalerweise den Dickdarm, um mit dem Stuhl ausgeschieden zu werden.
Die Malabsorption von Gallensäuren führt zu erhöhten Mengen an Gallensäuren im Dickdarm, was unter anderem einen höheren Wassergehalt, eine erhöhte Darmdurchlässigkeit, einen beschleunigten Transport im Dickdarm und eine verstärkte Schleimabsonderung zur Folge hat.
Durch diese Vorgänge kommt es zu den typischen Symptomen der BAM und der Fettunverträglichkeit.
Es gibt derzeit drei Arten der BAM. Typ 1 tritt nach chirurgischer Entfernung des untersten Teils des Dünndarms, des Ileums, auf (z. B. bei Adipositas-Operationen oder Morbus Crohn). Typ 2 kann durchaus genetische Ursachen haben, einschließlich einer abnormalen Regulierung eines Hormonfaktors namens Broblast Growth Factor 19 (FGF19), der über den Farnesoid-X-Rezeptor (FXR) die Gallensäureproduktion der Leber reduziert. BAM vom Typ 3 kann als Folge einer Vielzahl von Ursachen auftreten, z. B. nach Operationen im oberen Magen-Darm-Trakt (z. B. nach Gallenblasenoperationen), chronischer Pankreatitis, Zöliakie, bakterieller Überwucherung des Dünndarms und Strahlenbehandlung bei Krebs.