Humalog Mix 25 bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die mit oralen Mitteln keine akzeptable Blutzuckerkontrolle erreichen: Ergebnisse einer randomisierten, parallelen Phase-III-Studie

Hintergrund: Humalog Mix 25 (Mix 25) ist eine vorgemischte Insulinmischung aus 25 % Lispro und 75 % neutralem Protamin-Lispro. Insulin Lispro ist ein Analogon von Humaninsulin. Es entsteht, wenn die Aminosäuren an den Positionen 28 und 29 der B-Kette des Insulins vertauscht werden. Die natürliche Sequenz in Humaninsulin an dieser Position ist Prolin an B28 und Lysin an B29. Die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Profile von Insulin Lispro deuten darauf hin, dass es ein schneller wirkendes und damit physiologischeres Mahlzeiteninsulin ist als normales Humaninsulin.

Zielsetzung: Primäres Ziel dieser Studie war es, bei Patienten mit Typ-2-Diabetes die zweimal tägliche Behandlung mit Insulin lispro low mixture (Mix 25) mit der oralen Behandlung mit Glibenclamid zu vergleichen, und zwar im Hinblick auf die mittleren 2-stündigen postprandialen Blutzuckerexkursionen nach dem Frühstück und Abendessen.

Sekundärziele: Vergleich der beiden Behandlungen im Hinblick auf: Hämoglobin A1c, Nüchternblutzucker, Blutzucker vor dem Abendessen, Häufigkeit von Hypoglykämien, Körpergewicht, Behandlungszufriedenheit (mittels Fragebogen).

Methoden: Bei der beschriebenen Studie handelt es sich um einen randomisierten, offenen, parallelen Gruppenvergleich von zwei Behandlungsschemata bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Die Studie umfasste zwei Zeiträume. Die Einführungsphase dauerte 10 +/- 7 Tage, alle Patienten nahmen Glibenclamid ein. Die Behandlungsphase dauerte 16 Wochen. Die Patienten erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder täglich 15 mg Glibenclamid oder wurden auf Mix 25 vor dem Frühstück und Abendessen umgestellt. Das Studiendesign ist in Abb. 1 dargestellt. Die Kontrolle des Blutzuckerspiegels wurde anhand von Messungen des glykosylierten Hämoglobins (HbA1c), von 4-Punkt-Blutzuckerprofilen zur Selbstkontrolle und von Patientenberichten über Hypoglykämien beurteilt. Ein Fragebogen zur Behandlungszufriedenheit (Anhang 1) wurde von jedem Teilnehmer ausgefüllt.

Ergebnisse: Es wurden 175 Patienten aus den beiden teilnehmenden Ländern (Rumänien – 100 Patienten und Russland – 75 Patienten) eingeschlossen. 85 wurden in den Mix 25-Arm und 90 in den Glibenclamid-Arm randomisiert. 172 Patienten wurden in die Wirksamkeitsanalyse einbezogen. Die Ausgangscharakteristika der Patienten zeigten keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen in Bezug auf demografische (Alter, Geschlecht, Größe, Körpergewicht, Body-Mass-Index) oder Wirksamkeitsparameter (HbA1c oder selbst überwachte BZ-Werte). Das Durchschnittsalter betrug 59,5 +/- 8,2 Jahre, und 35,5 % (61/172) waren Männer. Der mittlere Body-Mass-Index lag bei 27,2 kg/m2. Die mittlere Dauer des Typ-2-Diabetes betrug 10,2 +/- 6,6 Jahre, und die mittlere Dauer der Sulfonylharnstoff-Behandlung lag bei 5,8 +/- 5,9 Jahren. Die mittleren HbA1c- und Nüchternblutzuckerwerte betrugen 10,07 +/- 1,4 % bzw. 11,6 +/- 2,8 mmol/L in der Glibenclamid-Gruppe und 9,85 +/- 1,2 % bzw. 12,2 +/- 2,9 mmol/L in der Mix 25-Gruppe. Am Endpunkt waren alle Wirksamkeitsparameter (HbA1c, Nüchternblutzucker, 2-stündiger postprandialer Blutzucker) in der Mix 25-Gruppe besser verbessert. Der mittlere HbA1c-Wert war in der Mix 25-Gruppe signifikant niedriger als in der GB-Gruppe (Mix 25, 8,5% +/- 1,3%; GB, 9,4 +/- 1,8%; P = 0,001). Bei allen selbst gemessenen Blutzuckerwerten (Abb. 2) wurde in der Mix 25-Gruppe ein größerer Rückgang gegenüber dem Ausgangswert beobachtet: -1,4 % gegenüber -0,7 % beim HbA1c (P = 0,004); -2,8 mmol/L gegenüber -1,1 mmol/L beim Nüchternblutzucker (P < 0,01); -5,1 mmol/L gegenüber -1.7 mmol/L für den morgendlichen 2-Stunden-postprandialen Blutzucker, (P < 0,001); -2,2 mmol/L versus -0,8 mmol/L für den abendlichen präprandialen Blutzucker, (P < 0.05); und 4,4 mmol/L versus -1,5 mmol/L für den abendlichen 2-Stunden-postprandialen Blutzucker, (P < 0,001). Der Prozentsatz der Patienten, bei denen mindestens eine Hypoglykämie auftrat, war – wie vorhergesagt – in der Mix-25-Gruppe höher (44,7 % gegenüber 10,3 %; P = 0,01). Die Patienten äußerten sich zufriedener mit Mix 25 als mit GB, gemessen an der gewichteten Gesamtpunktzahl eines Fragebogens zur Behandlungszufriedenheit (2,0 +/- 1,3 gegenüber 0,7 +/- 1,3).

Schlussfolgerungen: Wenn eine glykämische Kontrolle durch orale Antidiabetika nicht mehr erreicht werden kann, sollte eine Behandlung mit Insulin als nächste therapeutische Option in Betracht gezogen werden. Mix 25 ermöglichte eine gute glykämische Gesamtkontrolle sowie eine hohe Zufriedenheit der Patienten mit der Behandlung.

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