Kapitel 39 – Störungen des Hypophysenvorder- und -hinterlappens

Die Hypophyse wird oft als Hauptdrüse bezeichnet, weil sie viele der endokrinen Prozesse steuert, die für Wachstum und Entwicklung, die Regulierung der Stoffwechselrate, die sexuelle Reifung und Fortpflanzung, die Einleitung und Aufrechterhaltung der Laktation, die Reaktion auf Stress und die Regulierung des Wasserhaushalts erforderlich sind. Die Hypophyse ist in zwei Lappen unterteilt – den Hypophysenvorderlappen und den Hypophysenhinterlappen. Der Hypophysenvorderlappen besteht aus spezialisierten Zellen, die jeweils für die Produktion und Sekretion eines einzelnen Hormons als Reaktion auf Hormonsignale aus dem Hypothalamus und den peripheren endokrinen Drüsen zuständig sind. Der Hypophysenhinterlappen kann als eine Erweiterung des Hypothalamus betrachtet werden und synthetisiert keine Hormone, sondern setzt Hormone frei, die vom Hypothalamus als Reaktion auf entsprechende Reize produziert werden. Störungen des Hypophysenvorder- und -hinterlappens sind entweder durch einen Hormonüberschuss oder eine Hormoninsuffizienz gekennzeichnet, und das klinische Labor spielt oft eine entscheidende Rolle bei der Diagnose dieser Störungen und der Überwachung des Ansprechens der Patienten auf die Therapie. In diesem Kapitel werden die physiologischen Wirkungen der Hypophysenvorder- und -hinterlappenhormone erörtert, die für ihre Freisetzung verantwortlichen Regulationsmechanismen beschrieben, klinische Anzeichen und Symptome definiert, die auf eine gestörte Hypophysenhormonfunktion hindeuten, und geeignete klinische Labortests für die Bewertung einer vermuteten Hypophysenfunktionsstörung vorgeschlagen.

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