Kurzer Lebenslauf: Hans Albert Einstein
* 14. Mai 1904 Bern, † 26. Juli 1973 Woods Hole, Massachusetts, USA
Hans Albert wurde am 14. Mai 1904 als erster Sohn von Albert Einstein (1879-1955) und Mileva Maric (1875-1948) in Bern an der Kramgasse 49 geboren.
Hans Alberts Kindheit verlief normal. Einstein, der neben seiner Arbeit im Berner Patentamt auch zu Hause viel an seinen physikalischen Theorien arbeitete, kümmerte sich gerne um seinen Sohn. Mileva berichtet: „Mein Mann verbringt seine Freizeit zu Hause hauptsächlich damit, mit seinem Sohn zu spielen.“ Der zweite Sohn von Einstein und Mileva, Eduard (1910-1965), wurde 1910 in Zürich geboren. Er erhielt den Spitznamen „Tete“.
Einstein und seine Familie zogen 1914 nach Berlin. Da Mileva Berlin nicht mochte und die Ehe in die Brüche ging, kehrte sie mit ihren Söhnen nur kurze Zeit später nach Zürich zurück. Hans Albert litt sehr unter der Trennung seiner Eltern. Die Ehe wurde 1919 geschieden.
In Zürich kümmerte sich Mileva selbst um die Erziehung ihrer Söhne. Hans Albert entwickelte sich zu einem selbstständigen, intelligenten und anständigen jungen Mann. Trotz der Trennung besuchte Einstein seine Söhne und Mileva oft in Zürich. Er unternahm auch kleine Reisen mit seinen Söhnen. Hans Albert war ein sehr guter Schüler. Nach der Matura begann er ein Ingenieurstudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich. Er wollte Ingenieur werden. Er beendete sein Studium 1926 als Bauingenieur und arbeitete danach einige Zeit als Konstrukteur im Bereich Stahlbau in Dortmund.
Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war über viele Jahre gestört. Erst nachdem Hans Albert und seine erste Frau Frieda Knecht 1927 geheiratet hatten, normalisierte sich das Verhältnis. Hans Albert und Frieda bekamen vier Kinder. Ihr erster Sohn, Bernhard Cäsar, wurde 1930 geboren und drei Jahre später kam der zweite Sohn Klaus Martin zur Welt. Klaus Martin starb jedoch bereits im Alter von sechs Jahren an einer Diphtherie-Infektion. Im Oktober 1939 wurde David geboren. Er starb einen Monat später im November 1939. Das vierte Kind war Evelyn, ein Adoptivkind, das 1941 geboren wurde. Frieda starb überraschend 1958 und ein Jahr später heiratete Hans Albert die Ärztin Elizabeth Roboz. Aus dieser Ehe gingen keine Kinder hervor.
Albert Einstein und seine zweite Frau Elsa emigrierten im Herbst 1933 in die Vereinigten Staaten. Dort fand er in Princeton, New Jersey, eine neue Arbeitsstelle. Hans Albert ging 1937 auf eigene Faust in die Vereinigten Staaten, um Arbeit und ein neues Zuhause zu suchen. Im Januar 1938 kehrte er in die Schweiz zurück. Erst im Juni 1938 blieb er dauerhaft mit seiner Familie in den Vereinigten Staaten. Dort arbeitete er als Forschungsingenieur an der Agricultural Experiment Station in Clemson, South Carolina. Bis 1947 arbeitete er als Forschungsingenieur am Californian Institute of Technology in Pasadena. 1947 zog er mit seiner Familie nach Berkeley.
Hans Alberts Bruder Eduard litt seit 1930 an Schizophrenie. Er starb 1965 im „Burghölzli“, einer psychiatrischen Heilanstalt in Zürich. Mileva starb 1948 in Zürich.
Hans Albert war von 1947 bis 1971 in Berkeley als Professor für Hydraulik an der Universität von Kalifornien tätig. Durch seine Arbeit erlangte er internationalen Ruhm. Das Verhältnis zu seinem Vater wurde besser und gemeinsam reisten sie durch Amerika.
Kurz bevor Albert Einstein 1955 in Princeton starb, hatte sein Sohn Hans Albert viele Stunden an seinem Krankenbett verbracht.
Hans Albert starb am 26. Juli 1973 an Herzversagen.