Zusammenhang zwischen zervikalen und thorakalen somatischen Dysfunktionen bei Osteopathiestudenten im zweiten Jahr

Kontext: Die allgegenwärtige Natur der zervikalen und thorakalen somatischen Dysfunktion erfordert von osteopathischen Ärzten eine gute Kenntnis der regionalen Wirbelsäulenmechanik und ihrer funktionellen und dysfunktionellen Zusammenhänge.

Zielsetzung: Es sollte festgestellt werden, ob zervikale und thorakale somatische Dysfunktion gleichzeitig auftreten, insbesondere somatische Dysfunktion der okzipitoatlantalen (OA) und oberen thorakalen (T1-T4) Region der Wirbelsäule.

Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse der Prävalenz von zervikalen und thorakalen somatischen Dysfunktionen durchgeführt, die von den Lehrkräften bei Osteopathie-Studenten im zweiten Jahr diagnostiziert wurden. Eine somatische Dysfunktion wurde als eine Wirbeleinheit definiert, die eines der folgenden palpatorischen Merkmale aufwies: Veränderungen der Gewebetextur, Asymmetrie der Bewegung und der relativen Position, Bewegungseinschränkung oder Schmerzempfindlichkeit (d. h. TART-Kriterien). Für jede diagnostizierte somatische Funktionsstörung wurden die Segmentebene, die das obere Segment der betroffenen Wirbeleinheit identifiziert, sowie die Wirbelsäulenregion (d. h. Hals- oder Brustwirbelsäule) erfasst. An den Daten wurden deskriptive Analysen, ein Pearson χ(2)-Test und ein Regressionsmodell mit einer Varianzanalyse durchgeführt.

Ergebnisse: Unter den 338 Studenten, die in die Studie aufgenommen wurden, wiesen die folgenden 5 Wirbelsäulensegmente die höchste Prävalenz somatischer Dysfunktionen auf: OA (257 ), C3 (257 ), T3 (247 ), T5 (226 ), und T4 (223 ). Ein Pearson χ(2)-Test zum Zusammenhang zwischen dem OA-Wirbelsegment und den folgenden Segmenten erwies sich als statistisch signifikant: AA (P=.024), C2 (P=.032), und T4 (P=.045). Eine Varianzanalyse ergab eine statistische Signifikanz zwischen der Prävalenz der somatischen Dysfunktion der oberen Halswirbelsäule (OA, AA, C2) und der Prävalenz der oberen Brustwirbelsäule (P<.001) und mittleren thorakalen (T5-T8) (P<.001) somatischen Dysfunktion; die Prävalenz der unteren zervikalen (C3-C7) (P=.74) und unteren thorakalen (T9-T12) (P=.085) somatischen Dysfunktion war nicht signifikant.

Schlussfolgerung: Es wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen zervikaler somatischer Dysfunktion und thorakaler somatischer Dysfunktion bestätigt. Darüber hinaus bestand ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Dysfunktion des OA und den Wirbelsegmenten AA, C2 und T4. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Anzahl der dysfunktionalen Wirbelsegmente in der oberen thorakalen und mittleren thorakalen Wirbelsäulenregion direkt proportional zu der Anzahl der dysfunktionalen Segmente in der oberen Halswirbelsäulenregion ist.

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