Mydriasis kann aus vielen verschiedenen Gründen auftreten. Dies sind einige davon:
Anticholinergika
Anticholinergika sind Substanzen, die die Weiterleitung bestimmter Chemikalien an die Augen sowie an bestimmte Muskeln und Drüsen blockieren. Anticholinergika bewirken, dass sich die Pupillen stärker erweitern. Sie können auch zu Verstopfung, Mundtrockenheit und vermindertem Schwitzen führen.
Anticholinergika sind in der Regel in verschreibungspflichtigen Medikamenten enthalten. Wenn die Mydriasis durch verschreibungspflichtige Medikamente verursacht wird, kann es auch zu verschwommenem Sehen und Schwindel kommen. Wenn Sie diese Medikamente absetzen, sollten sich Ihre Pupillen wieder normalisieren.
Augenverletzung
Eine Verletzung des Auges, z. B. durch stumpfe Gewalteinwirkung, kann die Nerven, die die Pupillen oder die Iris, den pigmentierten Teil des Auges, steuern, beschädigen. Dadurch kann die normale Reaktion der Pupillen auf die Lichtmenge in der Umgebung gestört werden. Weitere Symptome hängen von der Ursache der Verletzung ab.
Erhöhter Oxytocinspiegel
Ein erhöhter Oxytocinspiegel kann zu einer vorübergehenden leichten bis mittelschweren Pupillenerweiterung führen. Oxytocin wird durch Bewegung und intime körperliche oder soziale Interaktionen mit anderen Menschen freigesetzt. Auch während der Geburt spielt es eine wichtige Rolle. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein höherer Oxytocinspiegel dazu beitragen kann, die Reaktion auf menschliche Gesichter zu verstärken. Oxytocin hat in erster Linie psychologische Wirkungen, wie z. B. erhöhte emotionale Bindung und sexuelle Erregung.
Drogenkonsum
Der Konsum von Drogen wie Kokain, Ecstasy, Halluzinogenen und Crystal Methamphetamin kann zu Mydriasis führen. Halluzinogene Drogen wie LSD beeinflussen die Serotoninrezeptoren im Gehirn, was zu einer Erweiterung der Augen führen kann. Stimulanzien wie Kokain erhöhen den Serotoninspiegel und haben ähnliche Auswirkungen auf die Augen. Weitere Auswirkungen des Drogenkonsums sind:
- ein geschwächtes Immunsystem
- Übelkeit
- abnormaler Herzrhythmus
- Leberschäden
- Verhaltensstörungen
- Sucht
Das Ausmaß des Drogenmissbrauchs bestimmt die Schwere der Symptome.
Benigne episodische unilaterale Mydriasis
Benigne episodische unilaterale Mydriasis (BEUM) ist ein vorübergehender Zustand, bei dem die Pupille nur in einem Auge erweitert ist. Häufig leiden Betroffene während dieser Episoden auch unter leichten Kopfschmerzen, Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit und verschwommenem Sehen. In manchen Fällen tritt BEUM auch während einer Migräne auf. BEUM ist zwar nicht gefährlich, doch ist eine vollständige Untersuchung des Auges und des Nervensystems erforderlich, um sicherzustellen, dass keine schwerwiegendere Ursache vorliegt.
Hirnnerven-Neuropathie
Hirnnerven-Neuropathie bedeutet eine allmähliche Schädigung der Nerven, die zum Auge führen. Der Nervus oculomotorius beeinflusst die Verengung und Erweiterung der Pupillen, so dass eine Schädigung dieses Nervs zu einer Mydriasis führen kann. Die Neuropathie des Hirnnervs kann ein oder beide Augen betreffen.
Wenn Sie eine Neuropathie des Hirnnervs haben, können Sie auch andere Symptome an Ihren Augen feststellen, wie z. B. Sehstörungen.
Traumatische Hirnverletzung
Eine Hirnverletzung kann einen erhöhten Hirndruck verursachen, der sich auf Ihre Augen auswirken kann. Typische Ursachen für diese Art von Verletzung sind ein Trauma, ein Tumor oder ein Schlaganfall. In der Regel ist nur ein Auge betroffen. Die durch ein Schädel-Hirn-Trauma verursachte Mydriasis wird auch als „erweiterte Pupille“ bezeichnet.
Mydriatika
Ein Arzt oder Optometrist wird manchmal eine Substanz, ein so genanntes Mydriatikum, auf Ihr Auge auftragen, um die Pupillen zu erweitern. Ärzte verwenden Mydriatika, um die Netzhaut und andere Strukturen im Inneren des Auges zu untersuchen und die Gesundheit des Auges zu beurteilen. Eine jährliche Untersuchung mit erweiterten Pupillen wird häufig für Menschen mit hohem Blutdruck oder Diabetes empfohlen. Ärzte setzen Mydriatika auch ein, um schmerzhafte Krämpfe der Ziliarmuskeln des Auges zu lindern.
Die Dilatation durch Mydriatika lässt im Laufe von vier bis acht Stunden allmählich nach. In manchen Fällen kann sie aber auch bis zu 24 Stunden anhalten. Während Ihre Augen geweitet sind, reagieren Sie vorübergehend empfindlich auf helles Licht. Mydriatika haben selten andere Auswirkungen auf den Körper.