Wir alle haben schon einmal die Erfahrung gemacht, dass wir uns intensiv auf eine Prüfung vorbereiten, glauben, die Informationen zu kennen, und dann im Prüfungsraum sitzen, nur um eine Niete zu ziehen. Wie kommt es dazu?
In diesem TED-Ed Video erklärt Elizabeth Cox, dass es viele Arten von Stress und viele Arten von Gedächtnis gibt, aber dass kurzfristiger Stress die Fähigkeit eines Menschen, sich an Fakten zu erinnern, beeinträchtigen kann. Es gibt drei grundlegende Schritte, um neue Informationen zu lernen: Erwerb, Konsolidierung und Abruf. Moderater Stress, der mit der Gedächtnisaufgabe selbst zusammenhängt, kann sich sogar positiv auf die Aufnahme- und Konsolidierungsphase auswirken. Bei Stress schüttet das Gehirn Corticosterioden aus, die die Amygdala veranlassen, dem Hippocampus mitzuteilen, dass er eine Erinnerung konsolidieren soll. Der Stress signalisiert dem Gehirn, dass die Information es wert ist, erinnert zu werden, aber auch andere Emotionen können bei der Kodierung von Erinnerungen hilfreich sein.
Probleme entstehen, wenn eine Person chronischem Stress ausgesetzt ist. Wenn das Gehirn ständig mit Kortikosteroiden überschwemmt wird, wird der Hippocampus geschädigt und seine Fähigkeit, Erinnerungen zu bilden, beeinträchtigt. Und wenn eine Person Stress erfährt, hemmt das Gehirn den präfrontalen Kortex, damit seine Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsreaktion einsetzen kann. Der präfrontale Kortex ist für das Abrufen von Erinnerungen zuständig, weshalb wir bei einer stressigen Prüfung leer ausgehen.
Es gibt jedoch Möglichkeiten, stressige Situationen zu mildern. Ahmen Sie beim Lernen die Bedingungen der Prüfung nach, indem Sie Übungsaufgaben mit einer Zeitschaltuhr lösen oder am Schreibtisch sitzen. Auf diese Weise werden die Bedingungen während der Prüfung nicht so stressig sein. Auch Sport hilft, Ängste abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. Und schließlich sollten Sie einige Male tief durchatmen, bevor Sie mit der Arbeit beginnen, um die Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsreaktion zu beruhigen.