Dihydrocodein: ein neues Opioidsubstrat für das polymorphe CYP2D6 beim Menschen

Hintergrund: Das Opioid Dihydrocodein (DHC) wird häufig als Analgetikum und Antitussivum eingesetzt. Bisher gab es jedoch keine detaillierten Daten zum Dihydrocodein-Metabolismus beim Menschen. Wir untersuchten daher die Wege, die zur Ausscheidung von Dihydrocodein beitragen, und testeten die Hypothese, dass die O-Demethylierung von Dihydrocodein zu Dihydromorphin (DHM) durch das polymorphe CYP2D6 katalysiert wird.

Methoden: Eine einzelne orale Dosis von Dihydrocodein wurde sechs extensiven (metabolisches Verhältnis < oder = 1) verabreicht, zwei intermediäre (1 < MR < 20) und sechs schlechte Metabolisierer (MR > oder = 20) von Spartein/Debrisoquin verabreicht. Die Serumkonzentrationen von Dihydrocodein und Dihydromorphin wurden bis zu 25 Stunden gemessen, und die Urinausscheidung von konjugiertem und unkonjugiertem Dihydrocodein, Dihydromorphin und Nordihydrocodein wurde bestimmt.

Ergebnisse: Es gab keine Unterschiede in der Pharmakokinetik von Dihydrocodein zwischen extensiven und schlechten Metabolisierern. Allerdings waren die Fläche unter der Serumkonzentrations-Zeit-Kurve (AUC), die partielle metabolische Clearance und die Gesamtwiederfindung von Dihydromorphin im Urin bei schlechten Metabolisierern signifikant niedriger (10.3 +/- 6,1 nmol.hr/L; 7,0 +/- 4,1 ml/min; 1,3% +/- 0,9% der Dosis) im Vergleich zu extensiven Metabolisierern (75,5 +/- 42,9 nmol.hr/L; 49,7 +/- 29,9 ml/min; 8,9% +/- 6,2%; p < 0,01). Es bestand eine starke Korrelation zwischen dem AUCDHC/AUCDHM-Verhältnis und dem metabolischen Urinverhältnis von Spartein (rS = 0,89, p = 0,001). Keine signifikanten Unterschiede zwischen extensiven und schlechten Metabolisierern wurden im Urin für konjugiertes Dihydrocodein (extensive Metabolisierer, 27,7 % der Dosis; schlechte Metabolisierer, 31,5 %), unkonjugiertes Dihydrocodein (extensive Metabolisierer, 31,1 %; schlechte Metabolisierer, 31,1 %), konjugiertes Nordihydrocodein (extensive Metabolisierer, 6,3 %; schlechte Metabolisierer, 5,4 %) oder unkonjugiertes Nordihydrocodein (extensive Metabolisierer, 15,8 %; schlechte Metabolisierer, 19,5 %) festgestellt.

Schlussfolgerungen: Die O-Demethylierung von Dihydrocodein zu Dihydromorphin ist bei schlechten Metabolisierern von Spartein beeinträchtigt. Die wichtigsten Metaboliten im Urin nach Verabreichung von Dihydrocodein sind die Ausgangsverbindung und ihre Konjugate bei extensiven und schlechten Metabolisierern.

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